News
07.03.2024 1500 Bäume zum 50-jährigen Gemeindejubiläum gesetzt
Dass es um den Wald derzeit sehr schlecht steht, bleibt dem aufmerksamen Waldbesucher nicht verborgen. Der verheerende Orkan im Frühjahr 2018, gefolgt von drei extremen Trockenjahren mit Borkenkäfermassenvermehrungen haben im Taunus zum Absterben nahezu aller Fichtenbestände geführt. Zusätzlich leiden nun auch Eichen und Buchen unter der Trockenheit, so dass auch bei diesen Baumarten stellenweise „Absterbeprozesse“ zu beobachten sind. Die allerorts entstandenen Freiflächen sind unübersehbar.
Aus der Wahrnehmung der Bevölkerung entsteht häufig der Wunsch, dem Wald durch eigene Taten helfen zu können. So auch im Fall der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Brechen, die im Rahmen der Feierlichkeiten anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Gemeinde Brechen mit den drei Ortsteilen für die heutige Pflanzaktion verantwortlich zeichnen. Auf Wunsch der Gemeindegremien sollen drei Baumarten stellvertretend für die drei Ortsteile gepflanzt werden. So wachsen unterschiedliche Baumarten symbolisch zu einer Gemeinschaft heran. Heute sollen 1500 junge Bäume im Werschberg gepflanzt werden. Mit jeweils 500 Exemplaren sind hier die Vogelkirsche, der Spitz- und der Bergahorn zu nennen. Die Pflanzung erfolgt in einem bereits vorbereiteten Wildschutzgatter in der Waldabteilung 219, das die Jungpflanzen künftig vor den hungrigen Mäulern des Wildes schützen soll. Der Ort für diese Bürgerpflanzaktion ist nicht umsonst am viel frequentierten Wanderweg im Werschberg zwischen den Ortschaften Niederbrechen, Oberbrechen und Werschau gewählt worden. So haben Spaziergänger in den nächsten Jahren die Möglichkeit das Ergebnis ihrer Arbeit und verschiedene Laubbaumarten in fußläufiger Nähe zum Ortsrand genießen zu können.
Bürgermeister Frank Groos und Revierförster Frank Körver konnten ca. 130 fleißige Helferinnen und Helfer, darunter viele Familien, Kinder, Vereine, Jugendfeuerwehren und Mandatsträger zur Pflanzaktion begrüßen.
Die betreffende Waldfläche ist in den letzten Wochen durch die Forstwirte Stefan Hampel und Martin Eder für die Pflanzung vorbereitet worden. Sie war im Vorfeld maschinell gemulcht und mit einem Drahtzaun gegen das Wild gesichert worden. Die heute geplante Bepflanzung der Kulturfläche, bei der die oben genannten Mitarbeiter die Helfer wiederum unterstützten werden,geschieht mit den oben genannten Baumarten in einem Pflanzverband von 2,0 m (Reihenabstand) x 1,0 m (Pflanzenabstand innerhalb der Reihen). Das Wildgatter schützt in den nächsten Jahren den aufwachsenden Wald gegen den Verbiss von Rehwild. Durch das Gatter wird auch gewährleistet, dass die künftig aufkommende Naturverjüngung, also natürlich angesamteBäume aller Baumarten, ebenfalls geschützt im Zaun aufwachsen können. Eine hohe Biodiversität ist die Folge. Ziel soll also ein Laubmischwald mit möglichst vielen Baumarten sein, der den wahrscheinlich schwierigen klimatischen Bedingungen der Zukunft trotzen wird.
In den kommenden Jahren benötigt die neu entstandene Waldfläche weitere Pflege in Form von Freischneidearbeiten oder der Mischwuchsregulierung, mit deren Hilfe die anteilige Zusammensetzung der Baumarten künftig gesteuert wird. Für die spätere Holzqualität des Waldbestandes wird im Zuge der sogenannten Läuterung die Konkurrenzsituation der Bäume untereinander gesteuert werden. Es bedarf also noch vieler Arbeitsschritte des Forstbetriebes, bis die Waldfläche ihre künftige Funktion als Ort der Erholung, des Umweltschutzes oder gar der Holzerzeugung wieder wahrnehmen kann.
Bürgermeister Groos bedankte sich am Ende eines erfolgreichen Arbeitseinsatzes bei allen Helferinnen und Helfern, bei Revierförster Körver und seinem Team und beim Werschauer Sportverein, der im Anschluss an die Pflanzaktion für die nötige Stärkung und Verpflegung sorgte und ein sehr guter Gastgeber war.
Bild- und Textquelle: Gemeinde Brechen
zurück
Uns gefällt niederbrechen.de