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16.11.2023 111 Jahre „Frohsinn“ - Ein Feuerwerk aus Gesang und Tanz

Was darf bei einer Geburtstagsfeier nicht fehlen? Sympathische Gäste, eine schöne Location mit passender Deko, eine Geburtstagstorte, ein Gläschen Sekt zum Anstoßen, Geschenke, nette Gespräche und Anekdoten „von früher“, Musik und Tanz und die eine oder andere Überraschung. Die Zutaten für die perfekte Geburtstagsparty hatte das Geburtstagskind – der „Frohsinn“ Niederbrechen – allesamt bei seinem Jubiläumskonzert zum 111. Vereinsgeburtstag in petto. Kein Wunder also, dass die Gäste glücklich und „voller Frohsinn“ am späten Samstagabend die Kulturhalle in Niederbrechen verließen.

Ein Schnelldurchlauf durch 111 Jahre Vereins- und Musikgeschichte
Nun aber der Reihe nach. 111 Jahre Vereins- und Musikgeschichte in einen Abend zu packen, mag eine sportliche Herausforderung sein. Diese konnte das Geburtstagskind mit seinen verschiedenen Chor- und Tanzgruppierungen mit Bravour meistern. Das Publikum wurde dabei von den beiden Moderatorinnen des Abends, Elena Ott und Mirjam Wingenbach, charmant und mit dem einen oder anderen Augenzwinkern durch die Zeitreise begleitet. Als zu Beginn des Abends der Narrhallamarsch aufgespielt wurde, war klar: Das wird kein klassischer Konzertabend – aber trotz des 11.11. auch keine Faschingsveranstaltung. Kurz gesagt: einfach ein Abend „voller Frohsinn“.

Kein „Frohsinn“ ohne Tanz …
Die jüngsten Vereinsmitglieder, die Tanzgruppe „Brecher Häschen“ (Leitung: Melanie Pullem und Katrin Völkel), setzten den Startpunkt der kurzweiligen Zeitreise und erinnerten mit ihrem „Turnertanz“ an die Gründung des Vereins am 18.05.1912 aus der Gesangsriege des Turnvereins heraus. Weitere Tanzgruppen des Vereins sorgten im Laufe des Abends immer wieder für einen abwechslungsreichen und schwungvollen Akzent. So ließ die Nachwuchstanzgruppe „Elysion“ (Leitung: Liv Müller und Isabelle Rühl) die Zeit des Rock ’n’ Rolls wieder aufleben und die Tanzgruppe „Brecher Hoase“ (Leitung: Elena Ott und Mirjam Wingenbach) sorgte für einen Flashback in die 80er-Jahre. Die Jugendtanzgruppe „Gi’orrias“ (Leitung: Vivien Harth, Lilia Oldenburger, Katharina Schardt und Jana Schitz) präsentierte gemeinsam mit den „Brecher Hoase“ einen Flashmob auf „Chain my Heart“ und stellten einmal mehr die Qualität und Bedeutung der Tanzsparte im Verein unter Beweis. Denn seit den 1960er-Jahren ist der „Frohsinn“ eigentlich nicht ohne Tanz vorstellbar. In inzwischen 10 Gruppen schlagen die Herzen für den Show- und Gardetanz sowie das Männerballett höher. Dieses zweite Standbein hält den Verein eindeutig jung und die närrische Fahne jedes Jahr aufs Neue wieder hoch.

… und Gesang
Natürlich durfte auch die jahrzehntelange Männerchorgeschichte des Vereins nicht außer Acht gelassen werden. Auch wenn aus dem traditionellen Männerchor seit 2014 ein gemischter Chor geworden ist, hatte sich extra für das Jubiläumskonzert ein kleines Männerensemble unter der Leitung von Johannes Albrecht zusammengefunden. Dieses brachte die alten Männerchorklassiker wie „Aus der Traube in die Tonne“, „Frisch gesungen“ und „Der Hahn von Onkel Giacometo“ zu Gehör und ließ den einen oder anderen Zuhörer in Erinnerungen schwelgen. Trotz der kurzen Probenzeit und der neuen Besetzung aus bestehenden Chormitgliedern des „Frohsinns“ und Projektsängern konnten die Lieder größtenteils a-cappella und mit einem ausgewogenen Klangkörper vorgetragen werden.

Mit seinen gefälligen deutschsprachigen Klassikern vor allem aus den 1960er-, 70er- und 80er-Jahren animierte der gemischte Chor „Frohsinn“ unter der Leitung von Elena Lyamkina das Publikum zum Mitsingen. „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“, „Ich war noch niemals in New York“ oder „Skandal im Sperrbezirk“ kennen schließlich Groß und Klein. Ihre herausragende und geschulte Sopranstimme präsentierte Elena Lyamkina als Solistin bei „Die Juliska aus Budapest“ und „Irgendwo auf der Welt“. Passend zur Pause und dem gemeinsamen Lied des gemischten Chors und der „Lollipops“ „Aber bitte mit Sahne“ wurde ein Geburtstagskuchen als Überraschung präsentiert. Die erstaunten Augen der Akteure und des Publikums strahlten dabei mit den Wunderkerzen um die Wette.

Als spontaner Überraschungsgast trat der junge Künstler Luke Weller aus Würges auf. Für manche eifrigen Konzertbesucher kein unbekanntes Gesicht, war er zuletzt beim diesjährigen Sommerkonzert der „Lollipops“ in der Berger Kirche als Gastsänger aufgetreten. Mit einem Geburtstagsständchen auf der Gitarre begleitet ging es für ihn aus dem Saal auf die Bühne und mit seinem selbst komponierten Stück „5 Minutes late“ entschuldigte er sich für seine „Verspätung“. Seine kraftvolle Stimme präsentierte er später noch einmal bei seiner Interpretation von „Riptide“ von Vance Joy, das er an der Ukulele vortrug und „Follow Me“ von Uncle Kracker.

Als Opener für ihren ersten Auftritt am Abend hatten die „Lollipops“ (Leitung: Johannes Albrecht) einen Ohrwurm passend zu ihrem Namen ausgesucht: „Lollipop“ von „The Cordettes“. Mit dem Chorklassiker „Barbara Ann“ zeigte der Chor, dass er auch a-cappella einen intonatorisch perfekten Auftritt hinlegen kann. Ihre große Bandbreite an überwiegend englischsprachigem Repertoire konnten die Sängerinnen und Sänger u. a. mit „Walking on sunshine“ (Klavierbegleitung: Luke Weller), „You raise me up“ und „Let it go“ zu Gehör bringen.

Eins muss man dem „Frohsinn“ Niederbrechen lassen: Die Freude und Frohsinn an Chorgesang und Tanz haben sie an diesem Abend einmal mehr unter Beweis gestellt. Bei dieser Power und Leidenschaft muss man sich um die Zukunft des Vereins keine Gedanken machen.

Textquelle: Silke Steul / Frohsinn Niederbrechen
Bildquelle: Reiner Oldenburg / Frohsinn Niederbrechen

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