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19.08.2019 Gemeindevertreter informieren sich über die Feuerwehr der Gemeinde

Ein imposantes Bild bot sich dieser Tage den Gemeindevertretern am Dorfgemeinschaftshaus in Werschau: alle 10 in der Gemeinde verfügbaren Feuerwehrfahrzeuge präsentierten sich in der Abendsonne. Traditionell, dennoch zum letzten Mal in dieser Funktion informierte der im Frühjahr nächsten Jahres aus dem Amt scheidende Gemeindebrandinspektor Markus Schütz die interessierten Gemeindevertreter. Zusammen mit Bürgermeister Frank Groos und vielen Feuerwehrleuten freute man sich über dieses so schon länger nicht da gewesene beeindruckende Bild.

„Auslösung Brandmeldeanlage - Hilfeleistung nach Verkehrsunfall - brennender PKW, LKW oder landwirtschaftliche Maschine – Keller unter Wasser, Überschwemmung – Ölspur – Absicherung von Umzügen und Veranstaltungen – Flächenbrand – Rauch aus Wohnung – Türöffnung bei akuter Gefahr.
Diese Stichwörter umschreiben im Groben die Einsatzanforderungen, die seit meinem letzten Bericht die Feuerwehren in Atem hielten. Zwar ist die Einsatzhäufigkeit im Gegensatz zu z.B. 2016 in den vergangenen Jahren etwas zurückgegangen. Dennoch leisten die Feuerwehren immer noch über 100 Einsätze pro Jahr für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Brechen, sowie die Durchreisenden auf den uns zugeteilten Autobahnabschnitten.“, so eröffnete Markus Schütz seinen Sachstandsbericht.


Mit einer Anzahl von 107 Kameradinnen und Kameraden hält sich die Mannschaftsstärke gegen den landläufigen Trend stabil mit einer leichten Tendenz nach oben. Das liegt zum einen an der tollen Arbeit, die die Ortsteilfeuerwehren leisten, aber auch an den vielfältigen Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Nicht zuletzt aber auch der herausragenden Jugendarbeit, die unseren Nachwuchs auf das Feuerwehrleben vorbereitet und an den Ernst der Einsätze heranführt, führt Schütz weiter aus.

Damit Entwicklungen rechtzeitig erkannt werden und die daraus resultierenden Maßnahmen rechtzeitig ergriffen werden können, wird in regelmäßigen Abständen der Bedarfs- und Entwicklungsplan der Gemeinde fortgeschrieben. Dieser weist Gefahrenquellen innerhalb der Gemeinde auf und gibt Lösungsansätze, wie diesen begegnet werden kann. Aktuell befindet sich die neueste Fortschreibung zur Vorlage bei der Brandschutzaufsicht des Landkreises in Limburg. Nach der Abstimmung wird diese den Mandatsträgern zur Beschlussfassung vorgelegt.

Die neueste Version enthält unter anderem eine Fortschreibung der Fahrzeugplanung für die nächsten ca. 10 Jahre mit einer Anpassung an die Entwicklungen in den Aufgabenspektren der Feuerwehren. Ebenfalls sind Planungsansätze für den längerfristigen Ausfall von Energieträgern wie z.B. Strom enthalten.

Auch die Umstellung der Sirenen auf den Digitalfunk ist Thema des Planes. Bei der Bemessung der Ausleuchtung der Ortsteile durch die vorhandenen Sirenen wurden erhebliche Defizite festgestellt. Sowohl im Bereich Bleidenberg in Niederbrechen als auch am Herrenberg und in den entfernteren Teilen der Kapellenstraße in Oberbrechen kann die gesetzlich vorgeschriebene Warnung der Bevölkerung nicht mehr ausreichend sichergestellt werden, was nicht verwundert, sind die Standorte der Sirenen ja bereits mindestens aus den 50er und 60er Jahren. Die Umrüstung auf digitale Steuergeräte bietet die Gelegenheit, diese Ausleuchtung auf den Prüfstand zu stellen und entsprechend den aktuellen Anforderungen anzupassen. Derzeit ist man in der Planung der notwendigen Haushaltsmittel für das kommende Jahr, damit diese Maßnahmen zeitnah umgesetzt werden können.

Die Feuerwehren der Gemeinde wurden mit insgesamt 80 digitalen Alarmempfängern, sogenannten Pagern ausgestattet. Damit sind Dreiviertel der Einsatzkräfte mit modernen Alarmierungsmitteln ausgestattet. Eine Erweiterung der Anzahl der Geräte ist geplant. Mit der Inbetriebnahme der Pager wurde auch die Alarm- und Ausrückeordnung komplett auf den Digitalfunk angepasst.

Auch die Ausstattungen und Geräte wurden weiter auf aktuelle Erfordernisse umgestellt und der Technik angepasst. So sind mittlerweile sämtliche Handlampen auf moderne Technik umgestellt. Die neuen Lampen mit LED-Technologie haben mehr Leuchtkraft, bessere und langlebigere Akkus. Und sind noch dazu kostengünstiger in der Unterhaltung.
Auch die Atemschutzgeräte wurden mittlerweile komplett auf aktuelle Modelle umgestellt, so dass die Ersatzteillieferungen für die nächsten Jahre sichergestellt sind. Allerdings wird die Wehren in den nächsten Jahren eine weitere Umstellung beim Atemschutz beschäftigen. Aus Herstellerkreisen hört man, dass die Europäische Regierung eine Umstellung auf die sogenannte Überdrucktechnik beschlossen habe. Die Umsetzung dieser Vorgaben muss im Laufe der nächsten Jahre angefasst werden.

Jüngst wurden die Fahrzeuge der Wehren mit Heckaufklebern zur Bildung von Rettungsgassen ausgestattet. Die Aktion wird vom Land Hessen für die Autobahnfeuerwehren unterstützt und soll die Autofahrer darauf aufmerksam machen, dass die Rettungsfahrzeuge nur zum Einsatzort kommen können, wenn sie ausreichend Platz gelassen bekommen.

Markus Schütz bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit den Gemeindegremien und -mitarbeitern in den vergangenen Jahren. Seine Zeit im Ehrenamt des Gemeindebrandinspektors endet nächsten März. Seine neue berufliche Situation erfordert es, dass er sich ihr voll und ganz widme. Da bleibt nicht mehr genügend Zeit für ein so intensives und verantwortungsvolles Ehrenamt, wie das des Gemeindebrandinspektors übrig.
Die neue Situation gibt aber auch Gelegenheit, eingefahrene Wege zu verlassen, ermuntert Schütz und neue Strukturen in der Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr und den Abteilungen der Gemeinde zu entwickeln. Die Entlastung des Ehrenamtes ist in aller Munde. „Packen wir es an, damit das Ehrenamt - speziell in der Feuerwehr - eine Zukunft hat“ freut er sich auf die neue Zeit. Der Besuch bei den Feuerwehren der Gemeinde Brechen war für beide Seiten eine willkommene Möglichkeit zum gegenseitigen kennenlernen – hohe Anerkennung zollten die Gemeindevertreter der körperlichen, fachlichen und technischen Leistungsfähigkeit der Wehren.

Mehr Informationen zur Arbeit der Feuerwehren unter www.Feuerwehr-Niederbrechen.de, www.Feuerwehr-Oberbrechen.de und www.Feuerwehr-Werschau.de

Text & Foto: Peter Ehrlich / FOTO-EHRLICH.de

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