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21.05.2019 “Wenn Heilung nicht mehr möglich ist”

Hospizhilfe Goldener Grund e.V. baut Netzwerk auf

Einem leider oft tabubelasteten und verdrängtem Thema widmet sich die “Hospizhilfe Goldener Grund e.V. Bürgermeister Frank Groos, der evangelische Pfarrer Bastian Michailoff und Anne Schmitt von der katholischen Kirche stellten die Arbeit des Hospizwesens an sich und die des Hospizvereins im Besonderen vor. Sie ist konfessionell ungebunden, gleichsam eine Konfrontation mit der eigenen Sterblichkeit. Sie ist, so Pfarrer Bastian Michailoff, offen mit eigenem Bekenntnis ohne Mission, bevor er die Arbeit des ambulanten Hospizdienstes vorstellte.

Während früher noch mehrere Generationen miteinander lebten und in der Familie gestorben werden konnte, verlagert sich dies arbeits- und versorgungsbedingt oft in Richtung von Kliniken. Ist Heilung nicht mehr möglich, stellt sich die Frage “und jetzt”, denn der Patient hat ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben unter bestmöglicher (palliativer) Versorgung, also schmerzfrei und in einem würdigen Umfeld - ein Wunsch von weit über 80% der Menschen. Neben Stätten der Heimversorgung der unterschiedlichen Einrichtungen und Träger kommen hier die Hospize ins Spiel, deren Plätze jedoch nur bedingt verfügbar sind. Gerade auf dem Land ist hier enormer Nachholbedarf. Auf Initiative der ehemaligen Bad Cambergerin, Dr. Margarete Ruppert, haben sich verschiedene Personen und Institutionen zusammengefunden, um einen neuen Verein zu gründen. Mitinitiatoren sind die Stadt Bad Camberg und verschiedene Bürgermeister der umliegenden Kommunen im Goldenen Grund, die katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul und die evangelische Kirchengemeinde Bad Camberg und Niederselters.

Derzeit finden Informationsveranstaltungen statt, um einerseits die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch und der Kontaktaufnahme zu bieten und um andererseits über den Verein zu informieren, da dieses Thema doch sehr abstrakt in der Bevölkerung präsent ist.

Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Kräfte zu bündeln, Kontakte zu vielen weiteren Institutionen zu vernetzwerken und Menschen in der Region zusammen zu führen, die hier ihre Zeit und ihr Engagement in den Dienst der Hospizhilfe stellen möchten. Am 5.Juni findet hierzu im evangelischen Gemeindehaus (Eichbornstraße 13) um 20 Uhr eine spezielle Informationsveranstaltung für interessierte Hospizhelfer/innen in Bad Camberg statt. Wer sich vorstellen kann, aber vielleicht noch unsicher ist, ob das Thema für ihn in Frage kommt, ist herzlich eingeladen. Die Vorsitzende Heinke Geiter von der Hospizbewegung im Idsteiner Land e.V. wird am Abend referieren.

Neben interessierten Unterstützer/innen für die eigentliche Vereinsarbeit bis hinein in den Vorstand gilt es nun ein Team von Mitarbeiter/innen aufzubauen, um ab 2020 den aktiven Dienst am Menschen vor Ort anbieten zu können. Ferner bietet sich die Möglichkeit zur finanziellen Unterstützung des Vereins in Form einer Mitgliedschaft (ab einem Euro pro Monat/12 ¤ Jahresbeitrag) oder weiterer Spenden.

Ärztin Dr.med. Ulrike Valeske unterstützte mit ihren eigenen Erfahrungen die Ausführungen der Referenten des Abends und stellte zudem die LIONS INTERNATIONAL NOTFALLBOX vor. Der Lions Club Limburg unterstützte kürzlich die Hospizhilfe mit einer Spende und sagte weitere Zusammenarbeit in der Zukunft als strategischer Partner zu. Die Notfallbox beinhaltet wichtige Informationen rund um den in der Wohnung lebenden Menschen nebst Medikamentationsplan und Sonderhinweisen. Sie wird im Kühlschrank aufbewahrt - entsprechende Hinweisaufkleber an der Wohnungstür und am Kühlschrank weisen den Rettungskräften den Weg und sparen so wertvolle Zeit im Fall der Fälle.

Die Mitgliedsanträge liegen auf den teilnehmenden Bürgerbüros aus und sind, wie viele weitere Informationen rund um die Hospizhilfe Goldener Grund e.V. auch im Internet abrufbar: www.hospizhilfe-goldenergrund.de

Bild und Textquelle: Peter Ehrlich / Foto-Ehrlich

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