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12.02.2019 Im Alleingang gegen die Angst

Die Gesellschaft driftet nach rechts und die Europäische Union droht zu zerfallen. Den Bedrohungen, denen sich die Menschen stellen müssen, wollen viele mit Abschottung und Ausgrenzung Herr werden. Die Bürger haben Angst, ihren Wohlstand zu verlieren und verlangen Schutz vom Staat. Aber ist wegsehen und Grenzen errichten der richtige Weg? Was ist die Grundlage für unseren Wohlstand? Wie funktioniert unsere Gesellschaft überhaupt? Diese komplizierten Sachverhalte Jugendlichen vereinfacht darzustellen ist das Ziel des Spiels DEMOCRACY.

Ideengeber und Spielentwickler ist Tobias Biedert (Diplom Sozialpädagoge und Haupt- und Realschullehrer). Begleitet und unterstützt wurde das Projekt von der Schulsozialarbeiterin Frau Madlen Wagner der Gemeinde Brechen und finanziell gefördert von dem Bundesmodellprogramm „Demokratie leben“ und der Regiestelle VIDETO Limburg-Weilburg, Martin Kaiser und Patricia Schubert.

Zielgruppe des Spiels sind Jugendliche ab der 7. Jahrgangsstufe aller Schulformen. Es ist der Versuch, die komplizierten politischen Verstrickungen, welche zwischen den vielen Nationen dieser Welt bestehen, auf eine überschaubare Größe herunter zu brechen und somit auch für bildungsferne Schichten verständlich und nachvollziehbar zu machen. Anhand des Spiels kann so auch aufgezeigt werden, welche positiven und negativen, kurzfristigen und langfristigen Folgen diese Verstrickungen für den Einzelnen haben können. Denn jeder Spieler ist sowohl Staat als auch Individuum und kann damit nicht die Schuld dem Staat in die Schuhe schieben, sondern ist seines eigenen Glückes Schmied. Doch manchmal ist es eben notwendig, die individuellen Bedürfnisse zu Gunsten der gemeinschaftlichen Bedürfnisse hinten anzustellen. Diese Erkenntnis kann jeder im Spiel selbst erlangen. Denn wer seine Aufmerksamkeit nur auf den individuellen Wohlstand legt, wird merken, dass er in dem Spiel nicht weit kommen wird. Der Alleingang ist der Weg in Zahllose Krisen. Es nicht der Weg gegen die Angst, sondern der Weg zu ständiger Angst.

Die spielerische Ebene wird ergänzt durch eine reflexive Ebene. Darin kann der Spielleiter den Spielverlauf an geeigneten Stellen, während und/oder am Ende des Spiels aufgreifen. Die reflexive Ebene gibt die Möglichkeit über die eigenen Werte und Normen nachzudenken, Vorurteile zu hinterfragen und die Komplexität gesellschaftlicher Zusammenhänge zu entdecken. Damit soll die Vielschichtigkeit politischer Prozesse bewusst gemacht und vereinfachenden (meist egozentrischen) politischen Lösungen entgegengewirkt werden (Flüchtlingspolitik, Radikalisierungs- und Nationalisierungstendenzen, EU-Kritik…).

Das Spiel lebt daher von der Begleitung durch kompetente Spielleiter. Dies können Lehrkräfte sein, oder professionell auf die Spielleitung vorbereitet (eventuell in Form von Fortbildungen) Menschen.

Bild und Textquelle: Madlen Wagner / Schulsozialarbeit der Schule im Emsbachtal

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