Hofreite Wilhelmstraße 2
Das Anwesen liegt im ältesten Siedlungskern von Niederbrechen an einer markanten Stelle. Die ehemalige fränkische Hofreite ist mit ihrem heutigen Grundriss bereits im Katasterplan von 1865 eingezeichnet. Sie wurde somit von dem großen Brand im Jahre 1872 verschont. Die Außenfassade ist einheitlich gestaltet mit einem klassizistischen Walmdach. Die Ausstattung im Inneren stammt aus der Biedermeier- und Gründerzeit. Dazu gehört auch eine umfangreiche Branntwein-Destillationsanlage, die als typische Ergänzung zur Hofwirtschaft von technikgeschichtlichem Interesse ist. Die umliegenden Wirtshäuser wurden mit dem hochprozentigen Alkohol in Eichenfässern beliefert, denn die Kaufleute, die auf dem ältesten Handelsweg unserer Heimat von Frankfurt nach Köln unterwegs waren, mussten, wenn sie in Niederbrechen Nachtquartier bezogen, gut verköstigt werden. Heute zeigt sich die Brennerei im Zustand von 1925 und kann auch gelegentlich besichtigt werden. Im ehemaligen Kuhstall des Anwesens wurde ein Weinlokal eingerichtet. Der Name des Lokals „Leiterhaus“ ergibt sich aus der Geschichte, denn im Mittelalter wurden in einem kleinen Verschlag an dem Gebäude die Feuerleitern und Eimer gelagert.
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