Haus Bergstraße 27
Das Haus ist ein dreizoniger Fachwerkbau aus der Zeit um etwa 1730, dessen konstruktives Gefüge ohne nennenswerte Störungen erhalten blieb. Der Giebel ist bereits ohne Geschossüberstände abgebunden und weist keine Zierhölzer mehr auf. Als später Vertreter des Sichtfachwerkes steht der Bau an der Schwelle neuer Baugewohnheiten, bei denen die Fachwerkbauten nur noch konstruktiv errichtet und verputzt wurden. Das nachträglich massiv erneuerte Erdgeschoss wurde im Zuge der Sanierung um 2019 wieder entfernt und die ehemals vorhandene Fachwerkwand rekonstruiert.
Die Nutzung der einzelnen Hauszonen entspricht den üblichen Brecher Baugewohnheiten. Die Stubenzone ist zur Straße hin angeordnet und über zwei Stufen erreichbar, da sie etwas erhöht über der Holzbalkendecke des vorderen Kellers liegt. Über dem tiefer liegenden Gewölbekeller befindet sich die schmale Diele und daran angrenzend die nordöstliche Hauszone mit der ehemaligen Herdstelle. Das Obergeschoss hat sich noch in originalem Bauzustand überliefert und weist noch eine umfangreiche Ausstattung des 18. und 19. Jahrhunderts mit gut erhaltenen Türblättern und Dielenböden auf. Das Obergeschoss erreicht man über eine gewendelte, noch bauzeitliche Treppe.
Das Gebäude ist von unverzichtbarer Bedeutung für das Ortsbild zwischen dem Alten Rathaus und der Kirche. Nach langem Leerstand wurde es 2019 durch den neuen Eigentümer vorbildlich instand gesetzt und durch einen zeitgenössischen Anbau in moderner Formensprache erweitert.
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