Titelbild Schatten

Gefangenenturm und Stadtmauer

Gefangenerturm und Stadtmauer in Niederbrechen
Ein markantes Wahrzeichen von Niederbrechen ist der Gefangenenturm am oberen Ende der Rathausstraße. Er ist heute der bedeutendste Teil der ehemaligen hochmittelalterlichen Stadtbefestigung von 1367/69. Die beiden anschließenden Mauerabschnitte zeigen innen große Blendbögen und verfügten über einen Wehrgang. Der Turm wurde flankiert von einem nicht mehr vorhandenen Tor, dem Langhecker Tor. Dieses wurde im Jahre 1852 eingerissen und wird heute durch ein Metallgestell nachgebildet, an dem Rosen wachsen. Der Turm selbst schließt mit einem Bogenfries und Zinnenkranz ab, ist knapp 20 Meter hoch und wurde 1957 renoviert. Im Jahre 2004 hat man den Gefangenenturm aufgrund historischer Befunde und um ihn gegen Witterungseinflüsse besser zu schützen verputzt. Sehr wahrscheinlich hatte der Turm auch ein Dach. Dieses wurde allerdings nicht wieder rekonstruiert. Der Turm kann leider nicht besichtigt werden. Die Stadtmauer verfügte über 6 weitere Türme und zwei Stadttore, das Ober- und das Untertor. Diese waren allerdings wegen ihrer Holzaufbauten sehr reparaturbedürftig. Als ein Sturmwind im Jahre 1817 das Dach des Obertores abdeckte, wurde letztlich der gesamte Turm im Jahre 1826 abgebrochen. Danach errichtete man die ersten Häuser außerhalb der Altstadt. In der Sackgasse steht die ehemalige Stadtmauer in einer Länge von etwa 50 Metern teilweise noch in der alten Höhe. Aufgrund dieser Höhe war im Süden der Stadtbefestigung auch kein Wallgraben erforderlich. An dieser Stelle befand sich das Untertor, wobei das Gebäude an der Ecke zur Rathausstraße als Pförtnerhaus diente. Die letzten Pförtner hießen Kremer (Obertor) und Schmitt (Untertor). 1826 wurde vor dem Untertor das Wirtshaus „Zum goldenen Stern“ und später das Gasthaus „Zum weißen Ross“ gebaut. Ab diesem Zeitpunkt hat man die Stadttore nicht mehr geschlossen. Vom Untertor erkennt man noch den Bogenansatz sowie einige Wehrgangsreste.

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