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03.11.2024 Theaterstück Sommernachtstraum frei nach William Shakespeare
Ein Sommernachtstraum frei nach William Shakespeare ist der Titel des Theaterstücks zum 50-jährigen Jubiläum der Gemeinde Brechen. Unter der Regie von Cara Basquitt wurde bereits vor zwei Jahren ein großes Theaterstück zur 1250-Jahr-Feier von Niederbrechen und Oberbrechen aufgeführt. Können sich die Zuschauer*innen wieder auf ein so großes Theaterstück mit Live-Musik von Orchester und Chor freuen und wie viele Schauspieler sind aktiv?
Theater:
Dieses Mal sind rund 50 Akteurinnen und Akteure auf der Bühne aktiv und zahlreiche Helfer*innen hinter den Kulissen. Da das Theaterstück dieses Jahr in der Kulturhalle in Niederbrechen aufgeführt wird, ist die Spielfläche deutlich kleiner als in der Emstalhalle in Oberbrechen, wo wir 2022 „Dorfgeschichte(n) – Fragmente aus 1250 Jahren Niederbrechen und Oberbrechen“ aufgeführt haben. Auf die Livemusik von Chor und Orchester mussten wir daher dieses Mal allein aus logistischen Gründen leider verzichten. „Ein Sommernachtstraum“ ist dramaturgisch auch anders aufgebaut als das Theaterstück vor zwei Jahren. Das Publikum kann sich aber neben dem Schauspiel wieder auf großartige Tänze, aber auch auf kleine Gesangseinlagen von den Schauspieler*innen freuen.
In der Ankündigung steht „frei“ nach William Shakespeare. Bedeutet das für die Zuschauer, dass das Theater nicht 1:1 gespielt wird, sondern dass es hier und da individuelle Anpassungen gibt.
Theater:
Ja, genau. Shakespeares Sprache ist ohne Frage wunderschön und künstlerisch sehr wertvoll. Doch sie ist auch ein Produkt ihrer Zeit und nach über 400 Jahren nicht immer leicht verständlich. Wir haben daher für unsere Inszenierung eine Mischung aus moderner Sprache und der deutschen Übersetzung von August Wilhelm von Schlegel gewählt. So wirken auch die aktuellen Zeitbezüge, die wir einfließen lassen, authentischer. Ebenfalls wurden inhaltliche Punkte, die nicht mehr dem aktuellen Zeitgeist entsprechen, angepasst.
Das klingt alles sehr interessant. Wir können aber nur erahnen, wie viel Arbeit hinter diesem Theaterstück steckt. Könnt ihr uns kurz sagen, wie lange ihr schon probt, damit wir uns auch nur annähernd vorstellen können, wie viel Zeit und Herzblut ihr in dieses Theaterstück steckt?
Theater:
Im September 2023 hat ein Auftakt-Treffen für alle Interessierten stattgefunden. Der November und Dezember 2023 standen dann ganz im Zeichen von Theaterworkshops, um die Schauspieler*innen für das Projekt vorzubereiten. Nach einer kurzen Faschingspause ging es dann Ende Februar los mit den Proben für das Theaterstück. Hierbei wurden bereits eigene Ideen für die Umsetzung und Modernisierung entwickelt.
Die beiden Theatertanzgruppen starteten im Mai bzw. Juni ihr Training und arbeiteten intensiv an den eigens für das Stück entwickelten Choreografien. Nach den Sommerferien ging es dann schließlich für alle Beteiligten in die heiße Probenphase. Technikpläne wurden konkretisiert, Kostüme im Fundus des Schauspiel Frankfurt ausgesucht und die Maske vorbereitet. In den Bereichen Schauspiel und Tanz feilten die jeweiligen Gruppen an den Details und das Theaterskript entwickelte sich von Probe zu Probe weiter.
Aktuell verwandeln die Verantwortlichen im Bereich Bühnenbild und Technik die Kulturhalle in einen Theaterraum, während in den Kostüm- und Maskenteams die letzten Vorbereitungen getroffen werden. Die Schauspieler*innen und Tänzer*innen arbeiten fleißig an den Szenen und Choreografien. Schon bald folgen die Durchlaufproben, bei denen alle Gewerke wie ein Puzzle ineinandergreifen werden.
Wow, das ist ja kaum zu glauben und wahrscheinlich auch eine riesige Herausforderung 50 Akteurinnen und Akteure unter einen Hut zu bringen. Am 15., 16. und 17. November wird das Theaterstück bereits aufgeführt. Wenn man euch heute fragen würde, was so besonders an dem Theaterprojekt ist, was würdet ihr sagen?
Theater:
Das Projekt ist einfach eine einmalige Sache, die so schnell nicht wieder kommen wird. Das Zusammenspiel aus den unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren aus allen drei Brecher Ortsteilen, vereins- und generationenübergreifend bringt auch wie bei dem Theaterprojekt vor zwei Jahren großes Potenzial auf die Bühne.
Warum wurde das Stück „Ein Sommernachtstraum" ausgewählt und nicht z. B. „Romeo und Julia"?
Theater:
William Shakespeare hat uns ohne Frage eine Vielzahl an herausragenden Theaterstücken hinterlassen. „Romeo und Julia“ und „Ein Sommernachtstraum“ gehören auf alle Fälle zu den bekanntesten seiner Werke. Die Grundstory von „Romeo und Julia“ hatten wir ja bereits in „Dorfgeschichte(n) – Fragmente aus 1250 Jahren Niederbrechen und Oberbrechen“ anklingen lassen. Dass es „Ein Sommernachtstraum“ und kein anderes Shakespeare-Stück wie z. B. „Hamlet“, „Macbeth“ oder „King Lear“ wurde, lag vor allem daran, dass „Ein Sommernachtstraum“ gut zur Gruppe passt und wir uns die Inszenierung in dieser Konstellation gut vorstellen konnten.
Gibt es bestimmte Szenen oder Momente im Stück, auf die ihr besonders stolz seid und die das Publikum fesseln sollen?
Theater:
Es ist vor allem der Abwechslungsreichtum des Stückes, der das Publikum fesseln wird. Hier treffen die unterschiedlichsten Welten und Figuren aufeinander. Es ist aus unserer Sicht das Zusammenspiel aus Schauspiel, Tanz und den verschiedenen Gewerken, das die Inszenierung zu etwas Besonderem macht und weniger einzelne Szenen oder Momente.
Die Gemeinde Brechen kann sehr stolz auf alle am Theaterprojekt sein. So engagierte Bürgerinnen und Bürger, die die Tradition des Theaters am Leben erhalten, sind ganz wichtige Stützen in unserer Gesellschaft. Das Theaterspielen hat in der Gemeinde einen hohen Stellenwert und reicht weit in die Vergangenheit zurück. Macht es euch stolz, dass ihr mit diesem Theaterstück die Geschichte weiterschreibt?
Theater:
Auf alle Fälle. In der heutigen Zeit, in der es anders als früher, viel mehr Ablenkungsmöglichkeiten durch die sozialen Medien aber auch Unterhaltungs- und Freizeitangebote gibt, ist es schön, dass das Theater als traditionelle Kunstform noch nicht ausgestorben ist und immer noch die Menschen zu begeistern weiß. Dazu möchten wir mit unserem Stück beitragen. Auch wenn es in den großen Städten ein vielfältiges Kulturangebot gibt, ist es dennoch wichtig, dass auch das Kulturleben auf den Dörfern im ländlichen Raum weiterhin gepflegt wird. Hier sind wir in Brechen zum Glück mit einer großen Bandbreite an Chören, Musikgruppen, Orchestern und Tanzgruppen und vielem mehr gesegnet. Mit unserer Theaterarbeit setzen wir wie auch schon frühere Generationen hier noch einmal andere Akzente in diese bestehende Kulturlandschaft und hoffen, dass auch nachfolgende Generationen mit ihrer eigenen Art und Weise daran anknüpfen werden.
Wir danken euch für das Gespräch und wünschen euch und allen, die am Theaterprojekt beteiligt sind, wunderbare Aufführungen.
Die Aufführungen sind alle restlos ausverkauft.
Textquelle: Niederbrechen.de
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